Gefährlicher als ein Hai - die Kokosnuss

Erstellt am Mittwoch, 06. September 2017

„Meine Generation hat es nicht geschafft… macht ihr es besser !!!“ So etwa wünscht es sich Robert Marc Lehmann  von seinen Zuhörern am Ende seines 90 minütigen Vortrags in der Gemeinschaftsschule West. Die fünften und sechsten Klassen hängen an seinen Lippen, fasziniert von den beeindruckenden Bildern und Erlebnissen. Mit seiner ansteckenden Begeisterung für die Schönheit der Natur, aber eben auch mit klaren Worten für die Probleme, die wir Menschen vielen Lebewesen auf der Erde bereiten, fesselt er sämtliche Zuhörer. Lehmann bericht z.B. von seinen Reisen zu den Orang Utans im tropischen Regenwald. Dieser wird zu Gunsten der Palmölplantagen immer weiter zerstört. Palmöl nimmt den Orang Utas ihren Lebensraum und ist mittlerweile in vielen unserer Lebensmittel enthalten. „Kann und will ich auf mein Glas Nutella am Morgen oder auf Schokoriegel verzichten?“, fragt er oder „Schaffe ich es sie durch andere, palmölfreie Produkte zu ersetzen?

Lehmann zeigt Videos von Walen und deren Rettung, einmalige Unterwasseraufnahmen von Haien in ihrem natürlichen Lebensraum. Und da ist sie wieder, seine riesige Begeisterung für ein friedliches Miteinander mit der Gesundheitspolizei der Weltmeere – den Haien. `Wechselt doch einmal den Blickwinkel´, forderte er seine jungen Zuhörerinnen und Zuhörer auf, denkt nach und überlegt, was wirklich stimmt. Nicht die Haie gefährden uns, sondern wir die Haie. Eine Suppe aus Haifischflossen als Delikatesse und Bilder qualvoll verendender Tiere machen dies deutlich. „ Jedes Jahr werden deutlich mehr Menschen von Kokosnüssen erschlagen, als durch Haie verletzt oder getötet“, vermutlich hatte das so noch niemand genauer überlegt. Delphine und Robben, berichtet er von seinen Tauchgängen, bereiten uns Menschen viel häufiger Verletzungen und kritische Situationen als die meisten Menschen wissen.

Aber natürlich gibt es auch hier in Deutschland genug zu tun. Brauchen wir wirklich in Plastikfolie eingeschweißtes Gemüse, wieso sollten wir auf Fischstäbchen lieber verzichten, warum fischen wir die Weltmeere leer oder wieso bauen unsere Meeresvögel ihre Nester mittlerweile aus Kunststoffmüll? Lehmann gibt Denkanstöße und Erklärungen, aber er fordert auch auf: „Jeder kann selbst entscheiden was er isst und kauft, denkt nach über das was ihr macht“, ermutigt er die Kinder immer wieder. Er zeigt wunderschöne Bilder von Meereslebewesen, aussterbenden Tierarten und seinen Abenteuern bei Rettungsaktionen und erklärt seine Ablehnung gegenüber Zoos und überhaupt Tieren in Gefangenschaft. Immer wieder beantwortet er mit großer Geduld die Fragen seiner Zuhörer, zum Ende gibt es den verdienten großen Applaus. Selten war Naturschutz begeisternder und Lehmann verrät sein Geheimnis hierfür: „Mein Großvater und meine Eltern haben mich immer mit in die Natur genommen, ich durfte viel draußen spielen, Hütten bauen und neugierig sein. Bereits mit sechs Jahren forschte ich nach Würmern und Engerlingen im Boden oder beobachtete wilde Tiere´. Ich kann nicht anders, ich muss einfach raus in die Natur“.  

Weitere Infos zum Vortrag findest du hier.